HÖHLER BIENNALE 2017 - Gera
Auswahl Deutscher Installationskunstpreis 2017
23. Juni –15. Oktober 2017 >>> link: Gera-Höhler-Biennale
Greifvögel üben seit alters her eine eigentümliche Faszination aus, eine Mischung aus Bewunderung, Respekt, Unnahbarkeit, Furcht und Abwehr. Als ausgebildete Falknerin habe ich die Möglichkeit, mich diesen Vögeln anzunähern und mit ihren individuellen Verhaltensmustern zu arbeiten. Dazu zählt auch der Uhu, der größte und aggressivste nachtaktive Greifvogel Europas. Der Uhu weckt mit seiner imposanten Größe und seinem lautlosen Flug ambivalente Gefühle. Kulturübergreifend wird ihm ein hoher mythologischer Stellenwert als Unglücksbote, Grenzgänger oder auch Weisheitsträger zugeschrieben
Sein hervorstechendes Merkmal sind die orangeroten, starr nach vorne gerichteten Augen, die seinem Gesichtsausdruck etwas Menschliches verleihen. Gleichzeitig erinnern sie an den vermeintlich "Bösen Blick", an die "Macht des Auges" oder auch an die "Kraft des Blickes". Der Gesichtsausdruck des Uhus changiert über kleinste Veränderungen seiner Augen von unverhohlener Aggression bis zur konzentrierten Beobachtung, von höchster Gier bis hin zur absoluten Gleichgültigkeit.
Sein hervorstechendes Merkmal sind die orangeroten, starr nach vorne gerichteten Augen, die seinem Gesichtsausdruck etwas Menschliches verleihen. Gleichzeitig erinnern sie an den vermeintlich "Bösen Blick", an die "Macht des Auges" oder auch an die "Kraft des Blickes". Der Gesichtsausdruck des Uhus changiert über kleinste Veränderungen seiner Augen von unverhohlener Aggression bis zur konzentrierten Beobachtung, von höchster Gier bis hin zur absoluten Gleichgültigkeit.
Die Installation ROTSEHEN stellt die "bestechenden" Augen des Uhus in den Vordergrund. Sie sind auf unterschiedlich großen Monitoren zu sehen und fixieren permanent den Betrachter. Der Betrachter ist den Blicken des Raubvogels ausgesetzt, kommt ihm nahe und wird mit einem zeitweise bedrohlich wirkenden Wechselspiel purer Emotionen konfrontiert: Wut, Neugier, Überraschung und Verachtung.
Ein akustisches Pendant zu den fixierenden Augen bildet der Schrei des Uhus. Im Schrei wird seine unverstellte Aggressivität spürbar. Die Klangkomposition greift das Motiv der Aggression und Bedrohung auf. Dazu gehört neben dem markanten Nacht-Schrei eine rhythmische Sound- und Stimmencollagen, die an die unzähligen Bilder von Uhus in Mythologien, Volks- und Aberglauben erinnern lassen.
siehe auch blog-Eintrag >>> link: De ira >>> ZORNIGE ZEITEN
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Fotoskizze und Auszug aus dem Konzept
Rot gilt als Farbe des Feuers oder des Blutes. Im Hebräischen haben die Worte Blut und Rot den gleichen Ursprung: Rot heißt "adom" und Blut heißt "dam". Mit Blut und Feuer verbinden wir positive und negative Eigenschaften. Dem Hass, dem Krieg, der Aggression und dem Blutvergießen stehen die Kraft, die Liebe, die Wärme und die Leidenschaft gegenüber. Rot ist ebenfalls die Farbe wilder Gefühlsausbrüche: Wenn man sich schämt oder wenn man wütend wird, errötet man. Wer die Kontrolle über sich selbst verliert, "sieht rot" und das, worauf wir gereizt oder aggressiv reagieren, wird zum „roten Tuch“.