11 November 2015

SELBER GEHEN - die Macht der Füße

"Das Fußvolk entscheidet": wenn VIELE Menschen sich auf EINEN Weg machen, dann können sie in kürzester Zeit viel bewegen. Das haben wir 1989 zuletzt erlebt und merken es gerade heute wieder. Überall entsteht etwas Neues: neue Initiativen und Netzwerke, neue Gesetze, neue Containerstädte und neue Hilfsangebote.

Um eine Relation vom weltweiten GEHEN zu bekommen:
In Deutschland sollen in diesem Jahr 800.000 Menschen ankommen, viele zu Fuß.
Weltweit sind mehr als 14 Millionen Menschen auf der Flucht, auch zu Fuß.
Jährlich pilgern ca. 3 Millionen Menschen nach Mekka und
auf dem Jakobsweg in Spanien sind um die 250.000 Pilger unterwegs.
 
(Verkehrsforscher sprechen angesichts so hoher Zahlen von „gehenden Menschen“ auch vom „größten Fußgängerproblem der Welt“.)
Ich stell mir vor: überall in der Welt gehen Menschen. Gewohnte und ungewohnte Wege. Zuhause, im Alltag, im Urlaub, auf unbekannten Terrain. Viele von ihnen haben ein Handy dabei. Aus den unterschiedlichsten Orten auf der Welt nehmen sie für einige Sekunden ihren Weg auf – und schicken das Video mit einer Ortsangabe (und vielleicht einer kleinen Geschichte) hier her. Ich füge alles zu einem SELBER GEHEN-Film zusammen ...
 
Video.js | HTML5 Video Player

... und baue daraus eine SELBER GEHEN-Installation von gehenden Menschen
auf der ganzen Welt. Mit jps-Koordinaten, möglicherweise
mitgeschickten Geschichten, Geräuschen und Kartenmaterial ...

 
Ein Film für eine SELBER GEHEN-Installation sollte mindestens 2 Stunden lang sein, damit er wirkt.
Wenn jeder Beitrag/Aufnahme um die fünf Sekunden eingeblendet wird, dann bräuchte
ich mindesten 1440 Menschen, die mitmachen, weltweit.
 
Wie mache ich das? Wahrscheinlich erstmal auf facebook bekanntmachen, damit es viele Menschen lesen.
(Dazu müsste ich auf facebook sein...). Dann als Crowd-Funding-Projekt anmelden, damit es sich herumspricht und noch mehr Menschen Lust haben, dabei zu sein. Und einige nette
Geschenke fürs Mitmachen bräuchte ich natürlich auch.
 
Das ist doch ein Plan.

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eine schreiende Sonne mit weit aufgerissene Augen von einem Mädchen aus dem Irak 

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Meine blog-Einträge werden mit Zeichnungen von geflüchteten Menschen begleitet,
die gerade in Hamburg angekommen sind. Sie sind auf
Kunstaktionen vor ihren Notunterkünften entstanden.
Es ist mir eine große Ehre, dass ich dabei fotografieren durfte. DANKE!