03 Januar 2017

ROTSEHEN - vom Umgang mit der Wut

Rot gilt als Farbe des Feuers oder des Blutes. Im Hebräischen haben die Worte Blut und Rot den gleichen Ursprung: Rot heißt "adom" und Blut heißt "dam". Mit Blut und Feuer verbinden wir positive und negative Eigenschaften. Dem Hass, dem Krieg, der Aggression und dem Blutvergießen stehen die Kraft, die Liebe, die Wärme und die Leidenschaft gegenüber. Rot ist ebenfalls die Farbe wilder Gefühlsausbrüche: Wenn man sich schämt oder wenn man wütend wird, errötet man. Wer die Kontrolle über sich selbst verliert, "sieht rot" und das, worauf wir gereizt oder aggressiv reagieren, wird zum „roten Tuch“. 
Die tief rot-orangenen Augen von dem Uhu Esmeralda haben mich zu der Installation ROTSEHEN inspiriert. Jetzt freue ich mich sehr darüber, dass diese Installation im neuen Jahr auf der Gera-Höhler Biennale in Gera zu sehen sein wird. Ein guter Start für 2017! Die Höhler in Gera gehören zu einem fantastischen, unterirdischen Tunnelsystem direkt unter der Altstadt. Genau das richtige Ambiente für die Installation, in deren Mittelpunkt die Augen eines Uhus stehen.
 
Bei einer internationalen Ausschreibung wie die für die Gera Höhler-Biennale reichen viele gute Künstler ihre Vorschläge, Ideen und Konzepte ein. Es ist eine attraktive Ausstellungsmöglichkeit, nicht nur, weil dort der Deutsche Installationskunst-Preis vergeben wird. Genommen werden am Ende von den vielen hundert internationalen  Bewerbungen ca. 20 Künstlerinnen. Daher werde ich hier Auszüge aus dem Konzept "ROTSEHEN - vom Umgang mir der Wut", einzelne Schritte der Realisierung und natürlich das Ergebnis, das Mitte Juni auf der Gera-Höhler-Biennale zusehen sein wird, hereinstellen.

Fotoskizzen aus dem Konzept: Materialproben - Inspirationsquelle - Simulation
 
***
Meine blog-Einträge werden mit Zeichnungen von geflüchteten Menschen begleitet,
die in Hamburg angekommen sind. Sie sind auf
Kunstaktionen vor ihren Notunterkünften entstanden.
Es ist mir eine große Ehre, dass ich dabei fotografieren durfte.
DANKE!
Ein kleiner Junge aus Syrien, ca.5 Jahre alt, "hortet" rote Farben
aus Angst, sie könnten ihm wieder genommen werden.
Ein etwa gleich alter Junge aus Afghanistan malt einen ganzen Bereich der Tafel
hochkonzentriert und akribisch genau rot an.