10 August 2017

TAG des ZORNS - Teil 2

Horror – Splatter – Zombie - Gore
Freitag der 13 – Tanz der Teufel – Mörderische Träume
Das Geschäft mit der Gewalt im Film boomt, „bis das Blut gefriert“. Eine schon 2011 erstellte große Meta-Analyse an acht Studien zeigte, dass es ein äußerst lukratives Geschäftsmodell ist, wenn das Ausmaß der Gewalt in Filmtrailern überhöht dargestellt wird. Das lockt die Menschen ins Kino, denn je mehr Gewalt ein Film enthält, desto eher wird er angesehen. 
 
Zugleich lösen Gewaltdarstellungen vor allem Unbehagen aus und brutale Szenen werden als unangenehm erlebt. Ein Paradox? Wie kommt es, dass blutrünstige Gewaltdarstellungen zwar das Filmvergnügen schmälern, aber trotzdem eine anziehende Wirkung auf uns haben? Warum lieben wir Horror und geben dafür auch noch Geld aus? Medienforscher und Psychologen nennen das LUST AN DER ANGST oder ANGSTLUST. Ein Nervenkitzel im geschützten Kinoraum, exzessive Gewalt auf der gemütlichen Couch. Die Wissenschaftler Eudardo Andrade von der Universität Berkeley und Joel Cohen von der Universität Gainesville kamen zu folgendem Schluss: Horrorfilm-Konsumenten sind glücklich, wenn sie unglücklich sind. Die schrecklichsten Momente genießen sie gleichzeitig als die schönsten. Damit können sie beide Gefühlswelten simultan durchleben. Womöglich gilt dies auch für Extremsportler oder andere Menschen, die auf irgendeine Art Nervenkitzel suchen.
 
Wir haben also ein großes Bedürfnis nach exzessiven und gewalttätigen Szenarien -  und die Filmindustrie verdient damit Millionen. Vielleicht ist unsere Lust an der Gewalt im Grunde ein riesiges Ablenkungsmanöver vor der gewaltigen Größe der Natur und der erschütternden Einsicht, dass wir ihr, sobald sie aus der Kontrolle gerät, absolut ausgeliefert sind.

Der Zorn des Himmels - TORNADO
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Meine blog-Einträge werden mit Zeichnungen von geflüchteten Menschen begleitet,
die in Hamburg angekommen sind. Sie sind auf
Kunstaktionen vor ihren Notunterkünften entstanden.
Es ist mir eine große Ehre, dass ich dabei fotografieren durfte.
DANKE!
Zwei afghanische Jungs, ca. 10 Jahre alt, malen hochkonzentriert rote Häuser - Erinnerung an Feuer und Bunker -  ohne Fenster - eine verschlossenen Tür.