28 Juli 2017

TAG des ZORNS - Teil 1

In Jerusalem ist heute von der palästinensischen Fatah der TAG DES ZORNS ausgerufen worden. TAGE DES ZORNS wurden schon oft und in vielen Ländern ausgerufen, jedes Mal verbunden mit Gewalt und meistens im Namen irgendeines Gottes.
Der TAG DES ZORNS heißt auf lateinisch DIES IRAE und ist der Anfang eines christlichen Liedtextes aus dem Mittelalter. Die Melodie des Liedes gleicht einem gregorianischen Gesang und wurde auf Totenmessen, zu Allerheiligen oder im Stundengebet lautstark gesungen. Die ältesten Strophen dieses Liedes stammen aus dem 12. Jahrhundert.
 
DIES IRAE Originalsequenz aus dem 13. Jahrhundert
 
Der Originaltext beschreibt wortgewaltig und poetisch die Schrecken des Jüngsten Gerichtes mit all seinem Wehen und Zagen und Schaudern und Richten. Dieser fast 800 Jahre alte Gesang TAG DES ZORNS bzw. DIES IRAE ist bis heute eine Inspirationsquelle für Komponisten, Filmemacher, Maler und Schriftsteller. So gibt es berühmte DIES-IRAE-Requiems u.a. von Verdi, Mozart oder Benjamin Britten.

Video.js | HTML5 Video Player

Zorn, Wut und Gewalt scheinen untrennbar mit uns Menschen verbunden zu sein. Kein anderes Lebewesen besitzt die Fähigkeit, sich in diesem Ausmaß gegenseitig wehzutun, zu quälen und zu verstümmeln (höchstens vielleicht Ameisen). Allen Anschein nach mangelt es uns an der Weisheit, unsere Aggression zu kontrollieren und sie im Zaum zu halten.
 
Zitat: Mahatma Ghandhi 
Wut ist ein Geschenk. Wir sollten uns nicht für unsere Wut schämen. Sie ist eine sehr gute und sehr mächtige Sache, die uns motiviert. Aber wofür wir uns schämen müssen, ist die Art, wie wir sie missbrauchen.
 
 
---
Meine blog-Einträge werden mit Zeichnungen von geflüchteten Menschen begleitet,
die in Hamburg angekommen sind. Sie sind auf
Kunstaktionen vor ihren Notunterkünften entstanden.
Es ist mir eine große Ehre, dass ich dabei fotografieren durfte.
DANKE!
"eingesperrte Sonnen"