07 Juni 2016

STERBEN LERNEN - Weißt du wieviel Sternlein stehen?

Vielen Dank für die vielen An- und Nachfragen, wann denn das Ameizon-Project endlich weitergehen wird. Er geht jetzt weiter mit der Frage, warum wir erst sterben müssen, um als unverwechselbare, individuelle Kostbarkeit wahrgenommen zu werden. Und was das Sterben mit Pilgerwegen, Schwarmgedanken und Amazon zu tun haben könnte:

Kriege, Katastrophen, Unfälle; der Tod ist dauerpräsent in den Medien und wird mit der täglichen Informationsflut schnell wieder aus den Köpfen gewaschen. Wir konzentrieren uns lieber auf das Diesseits, auf die Wirklichkeit – das Sterben gilt beinahe als ein komplettes Versagen des Körpers und eine Totalniederlage der eigenen Existenz. Lieber Selbstoptimierung und kontrollierte Prognosen als der Unwissenheit des Todes begegnen zu müssen.
 
Dabei: Im Sterben sind wir tatsächlich einmalig. Das erlebe ich als Sterbebegleiterin ständig. Und im Sterben wird die ganze Einzigartigkeit unseres Lebens, die Besonderheit unserer Existenz sichtbar. Vielleicht das erste und einzige Mal überhaupt?
Brauchen wir den Tod, um unsere eigene Besonderheit zu spüren? Oder andersherum gefragt: bedeutet die heutige Verdrängung des Todes aus unserem Alltag, dass jeder von uns austauschbar und verwechselbar wird?

Im Mittelalter gab es eine Schmucklinie, aus der später der bis heute begehrte Modeschmuck hervorgegangen ist. Ursprünglich hatte unser Modeschmuck eine vollkommen andere Funktion. Als Memento-Mori-Schmuck sollte er, oftmals schwarz, mit Skeletten, Särgen, Obelisken und ähnlichen Symbolen der Vergänglichkeit verziert, an die Toten, aber vor allem an die eigene Sterblichkeit erinnern – und mit dem Tragen gleichzeitig auf das Besondere, Wertvolle und Kostbare eines jeden gelebten Augenblicks hinweisen.
 
 
 
COLLECTION
memento mori/carpe diem
be someone special - sei sterblich
 


 
Solche kleinen, alltäglichen Hinweise auf die eigene Endlichkeit könnten
vielleicht ganz sinnvoll sein, oder nicht? Zugegeben, etwas gewagt, aber warum nicht?
 
Zu diesen und ähnlichen Fragen entsteht ein neuer blog.
Er ist noch ganz am Anfang, trotzdem freue ich mich jetzt schon auf Euch!

>>> VOM STERBEN UND LIEBEN <<<
 
 
 
 Lieblings-Zitat der Königin:
 Gut leben heißt gut sterben.
Leo Nikolajewitsch Graf Tolstoi