23 Februar 2017

FREIFLÜGE & ZUFÄLLE

Greifvögel gehören zu den scheuesten und wildesten Geschöpfen dieser Erde, und es ist immer wieder faszinierend, wenn ein abgerichteter Greifvogel nach dem Freiflug zur ausgestreckten Faust zurückkehrt. Das Abtragen von Greifvögeln gilt seit jeher als eine besondere Kunst. Im Mittelalter wurde der Falkner tatsächlich als Künstler angesehen und nicht als Jäger.
Die Kunst der Falknerei besteht darin, einen Wildvogel so an einen Menschen zu "binden", dass er ihm freiwillig folgt und ihn als seinen Partner anerkennt. Diese legendäre Partnerschaft zwischen Greifvogel und Mensch muss jedes Jahr aufs Neue ausgehandelt werden, denn nach ihrer Winter- und Mauserpause sind die Tiere komplett ausgewildert und wollen von uns Menschen nichts mehr wissen. Man fängt quasi von vorne an, und es kostet 2-5 Wochen harte Arbeit, bis die Vögel erneut in die Partnerschaft einwilligen. 
 
Ich habe nun das große Glück, gerade in dieser kritischen Zeit als Falknerin in einer Falknerei einen Adler, mehrere Falken, zwei Wüstenbussarden und einen Uhu begleiten zu dürfen - und ihren Weg vom kompletten Wildvogel bis hin zum ersten Freiflug hautnah mitzuerleben.
 
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Bei dem Uhu handelt es sich um genau das pubertierende Uhu-Weibchen,
das hier bereits mehrfach aufgetaucht ist und deren wunderschöne Augen
mich zu der Installation ROTSEHEN verführt haben.
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Mein Lieblingskuscheltier war vor sehr, sehr vielen Jahren ein Teddy, den ich
Bubo nannte. Der lateinische Name des Uhus lautet ebenfalls Bubo Bubo.
Zufälle gibt`s. 
 

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Meine blog-Einträge werden mit Zeichnungen von geflüchteten Menschen begleitet,
die in Hamburg angekommen sind. Sie sind auf
Kunstaktionen vor ihren Notunterkünften entstanden.
Es ist mir eine große Ehre, dass ich dabei fotografieren durfte.
DANKE!
 
Ein Junge aus dem Kosovo erzählt zeichnend von den Dingen,
die er zuhause zurück gelassen hat: seine Schule, seine Freunde.